Testbericht – Fujifilm X-S10

Die Fujifilm X-S10 präsentiert sich als kompakte, aber dennoch leistungsfähige spiegellose Systemkamera mit integriertem Bildstabilisator. Mit ihrem 26,1-Megapixel-APS-C-Sensor und den beliebten Fuji-Filmsimulationen soll sie sowohl Einsteigern als auch fortgeschrittenen Fotografen und Videografen viel Kreativität eröffnen. Dieser Testbericht beleuchtet Ausstattung, Bildqualität, Bedienung und besondere Highlights der X-S10.

Fujifilm X-S10 – Test & Funktionen

1. Erster Eindruck und Lieferumfang

Gleich beim Auspacken der Fujifilm X-S10 fällt ihre kompakte Bauform auf. „Handlich, aber trotzdem ergonomisch?“ – das fragt man sich, sobald man den ausgeprägten Handgriff sieht, der für eine so kleine Kamera relativ groß ausfällt. Doch genau das verschafft ihr ein gutes Handling, selbst mit lichtstarken Objektiven.

Je nach Set kann der Lieferumfang variieren. Üblicherweise enthalten sind:

  • Fujifilm X-S10 Kameragehäuse
  • Gehäusedeckel und Blitzschuh-Abdeckung
  • Akku NP-W126S
  • Ladegerät bzw. USB-Kabel
  • Trageriemen
  • Gedruckte Schnellstart-Anleitung

Mit einem Kit-Objektiv (z.B. XF 18–55 mm F2.8–4 oder XC 15–45 mm F3.5–5.6) ist man direkt startklar. Der Akkutyp NP-W126S kommt in vielen Fuji-Kameras zum Einsatz, sodass auch Besitzer anderer X-Modelle ggf. Zweitakkus nutzen können.

2. Technische Highlights

Die Fujifilm X-S10 bringt ein APS-C-Sensordesign mit. Herzstück ist der 26,1 Megapixel X-Trans CMOS 4 Sensor, bekannt aus höherwertigen Modellen wie der X-T4. Dank integriertem 5-Achsen-Bildstabilisator (IBIS) soll die Kamera auch bei schwachem Licht oder längeren Belichtungszeiten scharfe Bilder ermöglichen.

Merkmal Beschreibung Vorteil
Sensor 26,1 MP X-Trans CMOS 4 Hohe Detailtreue und besseres Rauschverhalten
Bildstabilisator 5-Achsen-IBIS Mehr Spielraum bei langen Belichtungszeiten
ISO-Bereich 160 – 12.800 (erweiterbar) Vielseitig einsetzbar, auch bei wenig Licht
Video 4K bis 30 fps, Full HD bis 240 fps Hochwertige Clips und Zeitlupenoptionen
Autofokus Hybrid-AF mit Phasenerkennung Schnelle und präzise Fokussierung
Monitor 3,0-Zoll-Variangle-Touchdisplay Flexible Aufnahmewinkel, perfekt für Vlogs

3. Bedienung und Praxis

„Klassische Fuji-Bedienung meets modernes Design.“ – So könnte man die X-S10 beschreiben. Statt der typischen Einstellräder für Verschlusszeit und ISO setzt Fuji hier auf ein Moduswahlrad wie bei herkömmlichen DSLRs. Wer Fuji sonst wegen der Retro-Drehräder liebt, muss sich ein wenig umgewöhnen. Dafür gewinnt man eine vertraute Struktur für Neulinge oder Umsteiger von anderen Marken.

Der ausgeprägte Griff liegt gut in der Hand, selbst mit größeren Objektiven der XF-Reihe. Das rückseitige Touchdisplay lässt sich vollständig ausklappen und drehen, was Vloggern und Selfie-Fans entgegenkommt. Auch für bodennahe oder Überkopf-Perspektiven ist das nützlich.

Über das Q-Menü (Quick-Menü) und frei konfigurierbare Tasten lassen sich wesentliche Einstellungen schnell erreichen. In Kombination mit den beliebten Filmsimulationen – von Provia über Velvia bis Eterna – wird die Fotografie gleich nochmal kreativer.

4. Bildqualität

Die X-S10 kann dank ihres X-Trans-Sensors Bilder mit hoher Schärfe und gutem Dynamikumfang erzeugen. Farben wirken frisch und lebendig, besonders in den Fuji-typischen JPEGs. Wer in RAW arbeitet, holt aus Schatten und Lichtern zusätzlich Reserven heraus.

  • Farbwiedergabe: Sehr natürlich, insbesondere Hauttöne gelingen gut.
  • Rauschverhalten: Bis ISO 3200 kaum störendes Rauschen, selbst bei höheren Werten noch gut kontrollierbar.
  • Detailtreue: Hoch, vor allem mit guten Objektiven. Die X-Trans-Architektur vermeidet Moiré ohne Tiefpassfilter.

Für viele Fuji-Fans ist der Look der Filmsimulationen allein schon ein Grund, sich für Fuji zu entscheiden – und hier enttäuscht die X-S10 keineswegs.

5. Stabilisierung

Das integrierte 5-Achsen-IBIS ist eine der größten Stärken der X-S10. Auch bei längeren Belichtungszeiten oder in dunklen Umgebungen gelingen so verwacklungsarme Aufnahmen. Für Videos ist das ebenfalls ein Pluspunkt: Freihand-Aufnahmen werden merklich ruhiger, wenngleich sie nicht an ein Gimbal heranreichen.

„Tolle Unterstützung in vielen Situationen.“ – Gerade für Reise- und Streetfotografen macht es einen Unterschied, ob man noch 1–2 Belichtungsstufen gewinnen kann.

6. Video und Audio

Mit bis zu 4K/30 fps bietet die X-S10 hochauflösendes Video, wenn auch ohne 4K/60 fps, wie es manche Konkurrenzmodelle liefern. Für Zeitlupen lassen sich Full-HD-Clips mit bis zu 240 fps aufnehmen. Der Dynamikumfang in Videoaufnahmen kann sich sehen lassen, besonders wenn man das F-Log-Profil nutzt.

Für den Ton stehen ein 3,5-mm-Mikrofoneingang und ein Kopfhöreranschluss (über USB-C-Adapter) zur Verfügung. Die internen Mikrofone reichen für einfache Clips aus, für professionelle Ergebnisse empfiehlt sich jedoch ein externes Mikrofon.

7. Akkulaufzeit und Laden

Der NP-W126S-Akku ist vielen Fuji-Nutzern bekannt. Die X-S10 schafft damit laut CIPA-Standard rund 325 Aufnahmen pro Ladung – ein Wert, der in der Praxis durchaus erreicht werden kann, wenn man sparsam mit dem Display umgeht. Videos saugen den Akku allerdings schneller leer.

Aufgeladen wird wahlweise über das mitgelieferte USB-Kabel (direkt in der Kamera) oder ein separates Ladegerät. Wer längere Shootings plant, sollte einen zweiten Akku oder eine Powerbank parat haben.

8. Handling unterwegs

Dank ihres geringen Gewichts und der kompakten Abmessungen ist die X-S10 ein angenehmer Reisebegleiter. Der klapp- und drehbare Monitor macht sie zur guten Vlogging-Kamera, zumindest unter Bedingungen, bei denen man nicht ständigen Zugriff auf extreme Bildraten oder Profi-Audiolösungen benötigt.

Der Griff ist für längere Aufnahmen eine Wohltat, da man die Kamera sicher und bequem in der Hand hält. Ein kleiner Kritikpunkt: Die X-S10 ist nicht vollständig abgedichtet. Bei leichtem Regen kann man weiter fotografieren, aber echte Wetterfestigkeit wie bei einigen anderen Fuji-Modellen ist nicht gegeben.

9. Preis, Konkurrenz und Zielgruppe

Die X-S10 liegt preislich im mittleren bis gehobenen Bereich der APS-C-Kameras. Mit Kit-Objektiv bewegt man sich schnell jenseits der 1.000-Euro-Marke. Konkurrenzmodelle sind etwa die Sony A6400, Nikon Z50 oder Canon EOS M6 Mark II. Jede hat ihre eigenen Stärken und Schwächen, doch das IBIS-System der X-S10 sticht oft positiv hervor.

„Wer eine handliche Systemkamera mit guter Ergonomie, starken JPEGs und solider Videofunktion sucht, wird mit der X-S10 glücklich.“ Besonders Nutzer, die Fuji-Filmsimulationen lieben, treffen eine hervorragende Wahl.

10. Fazit – Lohnt sich die Fujifilm X-S10?

Die Fujifilm X-S10 kombiniert ein anfängerfreundliches Bedienkonzept mit professionellen Funktionen. Ihr IBIS-System, der vielseitige X-Trans-Sensor und die beliebten Filmsimulationen machen sie zum echten Allrounder. „Klein und leicht, aber mit vielen Features größerer Schwestermodelle“ – so könnte man die X-S10 auf den Punkt bringen.

Wer auf vollwertige Wetterschutz-Gehäuse oder 4K/60 fps verzichten kann, findet in der X-S10 einen zuverlässigen Partner für Alltag, Reisen und semiprofessionelle Videoprojekte.

Key Takeaways

  • 26,1 MP X-Trans CMOS 4 Sensor: Natürliche Farben, hoher Detailgrad und solide Low-Light-Performance.
  • 5-Achsen-Bildstabilisator: Für ruhige Freihand-Fotos und -Videos auch unter schlechten Lichtbedingungen.
  • Moderne Bedienung: Moduswahlrad statt klassischer Fuji-Drehräder, ideal für Umsteiger von DSLR/DSLM.
  • Variangle-Display und 4K-Video: Vlogging-tauglich, wenn auch ohne 4K/60 fps.
  • Preislich im Mittelfeld: Eine lohnende Investition für Fotografen, die ein kompaktes Allround-Paket suchen.

Insgesamt ist die Fujifilm X-S10 eine ausgewogene Mischung aus Einsteigerfreundlichkeit und Profi-Features. Wer auf der Suche nach einer vielseitigen APS-C-Kamera mit hervorragender Bildqualität ist, sollte die X-S10 definitiv in Betracht ziehen.