Panasonic Lumix DC-S9E-K im Test – Vielseitige Vollformat-Kamera
Mit der Lumix DC-S9E-K erweitert Panasonic seine S-Reihe um eine Vollformat-Systemkamera, die laut Hersteller für ambitionierte Hybrid-Filmer und Fotografen gleichermaßen optimiert ist. Ausgerüstet mit einem neu entwickelten Sensor, verbessertem Autofokus und 6K-Video, soll die S9E-K ein echter Allrounder sein. Doch wie schlägt sich die Kamera in der Praxis? Dieser ausführliche Testbericht beleuchtet Design, Bedienung, Bildqualität sowie Video-Performance – und klärt, ob sich das neue Modell für deinen Workflow lohnt.

1. Überblick – Was ist neu an der DC-S9E-K?
Die Panasonic Lumix DC-S9E-K positioniert sich zwischen der bewährten S5-Serie und den High-End-Modellen (z.B. S1H). Gegenüber älteren Lumix-Vollformatkameras bringt sie:
- Neuer 28,2 MP Vollformat-Sensor mit Dual Native ISO
- 6K-Video (bis 30p) und 4K-Video (bis 60p) ohne Crop
- Verbesserter DFD-Autofokus (Kontrast + Phasendetektion), KI-gestützte Motiverkennung
- Dual I.S. 2: 5-Achsen-Bildstabilisierung im Gehäuse plus OIS-Objektivunterstützung
- Verbesserte Ergonomie: Neues Griffdesign, dreh- und schwenkbares Display
Panasonic verspricht höhere Dynamik und saubere Low-Light-Performance dank Dual Native ISO. Gleichzeitig soll die Video-Funktion deutlich verbessert sein, inkl. 10-Bit-Aufzeichnung direkt in der Kamera.
2. Technische Daten & Lieferumfang
Die S9E-K kommt meist als Body only oder in Kits mit L-Mount-Objektiven. Im Standardpaket:
- Kameragehäuse (DC-S9E-K)
- Akku DMW-BLK22
- USB-C-Lade-/Datakabel
- Kurzanleitung, Gehäusedeckel, Trageriemen
Merkmal | Details |
---|---|
Sensor | Vollformat-CMOS, 28,2 MP, Dual Native ISO |
Prozessor | Neuer Venus Engine X |
ISO-Bereich | 100–51200 (erweiterbar auf 50–204800) |
Autofokus | Hybrid AF (Kontrast + Phasendetektion), 779 AF-Punkte, KI-Motiverkennung |
Serienbild | bis zu 12 B/s (mechanischer Verschluss), 20 B/s (elektronischer) |
Video | 6K @ 30p (3:2), 4K @ 60p 10-Bit, interne Aufzeichnung bis 400 Mbit/s |
Stabilisierung | Dual I.S. 2 (5-Achsen IBIS + 2-Achsen OIS-Objektivkombination) |
Sucher | OLED, 3,68 Mio. Punkte, 0,78x Vergrößerung |
Display | 3,0" Touch-LCD, dreh- und schwenkbar, ~1,84 Mio. Punkte |
Speicherslots | Dual Slot (1x CFexpress Typ B, 1x SD UHS-II) |
Akku | DMW-BLK22, ~550 Aufnahmen (CIPA, LCD-Modus) |
Gehäusegewicht | ca. 780 g (nur Body, inkl. Akku & Karte) |
3. Design & Handling
Das Gehäuse erinnert an die S-Serie, jedoch mit verbesserten Griffmulden.
- Magnesiumlegierung: Wetterfest (Staub- & Spritzwasserschutz), robustes Feeling.
- Dreh- & schwenkbares Display: ideal für Vlogger oder Low-/High-Angle-Shots.
- Kontrollräder: Zwei Einstellräder (vorne/hinten) plus Daumenjoystick. Extra Moduswahlrad oben.
Die Tastenanordnung wurde leicht überarbeitet. Neu: ein spezieller „Video-Record“-Knopf an der Oberseite. Generell intuitiv, wer Lumix kennt, kommt schnell zurecht.
4. Autofokus-Performance – Hybrid ist Trumpf
Panasonic setzt endlich auf Phasendetektion + DFD-Kontrast-AF. Bisher war die reine Kontrast-Methode oft Grund für Unschärfe-Pumpen:
- KI-Motiverkennung: Gesichter, Augen, Tiere, Fahrzeuge.
- Geschwindigkeit: Serienbild mit AF-Tracking bis 12–20 B/s, je nach Verschlusstyp.
In der Praxis liefert die S9E-K flottes & zuverlässiges Fokussieren – kein nerviges „Hunting“ mehr. Im Video-Modus ist Gesichts-/Augen-AF deutlich stabiler als bei älteren Lumix-Modellen.
5. Bildqualität & ISO-Leistung
Der neue 28,2 MP Vollformat-Sensor mit Dual Native ISO sorgt für:
- Große Dynamik: ~14 Blendenstufen (Herstellerangabe). Schatten hochziehen bleibt relativ rauscharm.
- Low-Light-Stärke: Bis ISO 6400 sehr gute Resultate, ab 12800 Rauschen merklich, jedoch nutzbar.
Farben wirken natürlich, hautfreundlich, typisch Panasonic mit knackigem JPEG-Profil. Wer RAW nutzt, profitiert von guter Bearbeitungsreserve.
6. Video-Funktion – 6K-Aufzeichnung und 4K60p 10-Bit
Für Filmer dürfte das 6K-Feature (3:2) ein Highlight sein. Intern kann die S9E-K:
- 6K @ 30p, 4:2:0 10-Bit, max. ~200 Mbit/s
- 4K @ 60p, 4:2:2 10-Bit, bis zu 400 Mbit/s
- Anamorph-Modus: 4:3 Sensor-Fläche für Cine-Linsen
Zudem unlimitierte Aufnahme (abh. Temperatur). Log-Profil (V-Log) bietet ~14+ Stufen Dynamik. In Tests liefert das Oversampling von 6K auf 4K extra Schärfe.
7. Stabilisierung & Dual I.S. 2
Im Gehäuse steckt eine 5-Achsen-Stabilisierung (IBIS), die in Kombi mit Optical I.S. (z.B. S-Pro-Objektiven) bis zu ~6,5 Blendenstufen Kompensation ermöglichen soll:
- Handheld-Fotos bei 1/10 s noch scharf.
- Video spürbar ruhiger, v.a. bei leichten Schwenks.
Gleichauf mit Konkurrenz (Sony, Canon) oder teils besser. Für Gimbal-Freunde bleibt IBIS eine zusätzliche Sicherheit.
8. Bedienung & Menüstruktur
Panasonic verwendet das S-Serie-Menü mit Reitern. Neu ist eine Video Quick Menu für raschen Zugriff auf Aufnahmeraten, Codec, Audiopegel:
- Konfigurierbare Fn-Tasten: Fünf Hardware-Tasten + Touch-Fn.
- Joystick & Touch-Unterstützung: Schnelles Setzen von AF-Punkten.
Die Log-Einstellungen (V-Log, V-Gamut) sind im „Bildprofil“-Menü. Wer intuitiv die S5, GH-Serie kennt, findet sich sofort zurecht.
9. Akkulaufzeit & Speicher
Der DMW-BLK22-Akku liefert laut CIPA ~550 Aufnahmen via LCD, ~480 im Sucher. Videoaufnahme in 4K/60p rund 90–120 min. Man kann via USB-C-PD (Power Delivery) aufnehmen und gleichzeitig laden.
- Dual Slot: CFexpress B für hohe Bitraten (6K, 400 Mbit/s) + SD UHS-II für Backup
CFexpress B-Karten sind teuer, aber für 6K & 10-Bit 4:2:2 ratsam. SD-Karte reicht bei moderater Bitrate.
10. Vor- & Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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11. Konkurrenzmodelle
- Sony Alpha 7 IV: 33 MP, 4K60p (gescropped), exzellenter AF
- Canon EOS R6 Mark II: 24 MP, 4K60p oversampled, top IBIS, Dual Pixel AF
- Nikon Z6 II: 24 MP, 4K30p intern 10-Bit via extern, guter AF
Die S9E-K punktet mit 6K und Phasen-AF – nachrüstet bei Panasonic-Fullframe.
12. Fazit – Für wen eignet sich die Lumix DC-S9E-K?
Die Panasonic Lumix DC-S9E-K ist ein gelungener Kompromiss zwischen Foto- und Videofunktionen. Wer vorrangig filmt (YouTuber, Dokumentarfilmer, Content Creators) schätzt:
- 6K-Aufnahme, hochwertiger AF, starker IBIS
- Log-Profil mit viel Dynamikumfang
- Flexibler L-Mount, großes Objektivangebot (Sigma, Leica, Panasonic)
Fotografen profitieren von 28 MP, hybrider Seriengeschwindigkeit und solider Farbwiedergabe.
Natürlich konkurrieren Sony A7 IV und Canon R6 II – teils mit ähnlicher oder mehr Auflösung. Doch Panasonic-Fans, die L-Mount nutzen, finden in der S9E-K eine rundum verbesserte Version gegenüber Vorgängern. Einzig der hohe Datenbedarf (CFexpress) bei 6K könnte abschrecken. Insgesamt aber eine starke Hybridkamera, die Foto & Film vereint.
Key Takeaways
- 28 MP Vollformat-Sensor: Gute Mischung aus Auflösung & Low-Light
- 6K-Video & 4K60p 10-Bit: Interne Aufzeichnung, V-Log für Profis
- Phasen+Kontrast-AF: Endlich kein reines DFD, KI-Motiverkennung
- Dual I.S. 2: Effiziente Bildstabilisierung für Foto & Video
- Dual-Kartenslot: CFexpress B (hohe Bitraten), plus SD (UHS-II)
- Empfehlung: Hybrid-Creators, die L-Mount bevorzugen & 6K/Log schätzen