Vergleich: Canon R6 II vs. Sony A7 IV für Videoaufnahmen – Welche Kamera setzt sich durch?

Im Jahr 2025 stehen Filmemachern zwei der besten Videoaufnahmen-Kameras zur Verfügung: die Canon R6 II und die Sony A7 IV. Beide Vollformat-Systemkameras bieten beeindruckende Funktionen für professionelle und ambitionierte Amateur-Videografen. Doch welche schneidet besser ab, wenn es um die Anforderungen von Filmemachern geht – etwa bei Auflösung, Stabilität, Tonqualität oder Bedienkomfort? Dieser ausführliche Vergleich beleuchtet alle Aspekte, um dir die Entscheidung zu erleichtern.

Vergleich: Canon R6 II vs. Sony A7 IV für Videoaufnahmen

1. Einführung: Warum dieser Vergleich relevant ist

Die Canon R6 II (veröffentlicht 2022) und die Sony A7 IV (veröffentlicht 2021) gehören zu den Top-Modellen im Mittelklasse-Segment und haben sich als Hybridkameras etabliert, die sowohl für Fotos als auch für Videoaufnahmen überzeugen. Für Filmemacher sind Faktoren wie 4K- oder 6K-Auflösung, Autofokus, Bildstabilisierung und Tonoptionen entscheidend. Während Canon mit seiner RF-Objektivreihe und der fortschrittlichen DIGIC X-Verarbeitung punktet, bringt Sony mit dem E-Mount-System und einer breiten Drittanbieter-Unterstützung starke Argumente ins Spiel. Dieser Vergleich analysiert, welche Kamera 2025 den Ton angibt.


2. Technische Spezifikationen: Ein erster Blick

Beide Kameras bieten Vollformat-Sensoren, doch ihre technischen Details unterscheiden sich:

  • Canon R6 II: 24,2 Megapixel, DIGIC X Prozessor, 6K-Video (Crop), 4K/60 fps ohne Crop.
  • Sony A7 IV: 33 Megapixel, BIONZ XR Prozessor, 4K/30 fps (Übersampling), 4K/60 fps (Crop 1,5x).

Die Canon R6 II bietet eine höhere Framerate und 6K-Option, während die Sony A7 IV mit mehr Megapixeln für detailliertere Bilder punktet. Für Videoaufnahmen ist jedoch die Verarbeitung entscheidend, nicht nur die Auflösung.

2.1. Sensor und Bildqualität

Der 24,2-MP-Sensor der Canon R6 II liefert dank Oversampling eine hervorragende 4K-Qualität mit minimalem Rauschen, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen (ISO 100–102.400, erweiterbar bis 204.800). Die Sony A7 IV mit 33 MP nutzt ebenfalls Oversampling für 4K/30 fps, zeigt aber bei 4K/60 fps einen Crop, was die Weitwinkelnutzung einschränkt. Beide Kameras bieten starke Dynamik, doch Canon hat hier einen leichten Vorteil bei der Rauschunterdrückung.


3. Videoaufnahmen: Die Kernfrage für Filmemacher

Für Filmemacher sind die Video-Funktionen der entscheidende Faktor. Hier ein detaillierter Vergleich:

3.1. Auflösung und Framerate

Die Canon R6 II unterstützt 6K/60 fps (mit 1,2x Crop) und 4K/60 fps ohne Crop, was sie ideal für hochauflösende Projekte macht. Die Sony A7 IV bietet 4K/30 fps ohne Crop (mit Oversampling) und 4K/60 fps mit 1,5x Crop. Für Filmemacher, die maximale Flexibilität bei Weitwinkelaufnahmen benötigen, ist Canon die bessere Wahl, während Sony bei Projekten mit geringerem Bewegungsbedarf überzeugt.

3.2. Bildstabilisierung

Beide Kameras verfügen über 5-Achsen-In-Body-Stabilisierung (IBIS). Die Canon R6 II bietet bis zu 8 Stufen Kompensation, was sie für Handheld-Videoaufnahmen ideal macht, insbesondere bei schnellen Bewegungen. Die Sony A7 IV erreicht 5,5 Stufen, was solide, aber etwas weniger effektiv ist. In Kombination mit stabilisierten Objektiven (z. B. RF 24-105mm f/4L bei Canon oder FE 24-70mm f/2.8 GM bei Sony) liefert Canon ein reibungsloseres Ergebnis.

3.3. Autofokus

Der Autofokus der Canon R6 II mit Deep Learning-Technologie (bis zu 40 fps bei elektronischem Verschluss) erkennt Gesichter, Augen und Tiere präzise, auch bei schwachem Licht. Die Sony A7 IV mit 759 Phasen- und Kontrast-AF-Punkten deckt 93 % des Sensors ab und bietet ebenfalls hervorragendes Tracking. Für Filmemacher ist Canon hier minimal voraus, da die höhere Geschwindigkeit bei dynamischen Szenen hilft.

3.4. Überhitzungsschutz

Die Canon R6 II hat ein verbessertes Wärmemanagement und erlaubt unbeschränkte 4K/60 fps-Aufnahmen ohne Überhitzung, was sie für lange Drehs geeignet macht. Die Sony A7 IV schränkt 4K/60 fps nach etwa 30 Minuten ein, was bei längeren Projekten ein Nachteil sein kann.

3.5. Audioqualität

Beide Kameras bieten 3,5-mm-Mikrofon- und Kopfhöreranschlüsse. Die Canon R6 II liefert klaren Ton mit geringer Hintergrundrauscherkennung, während die Sony A7 IV mit ihrem Multi-Interface-Shoe (MI-Shoe) externe Mikrofone wie die Sony ECM-B1M besser integriert. Für Filmemacher mit hohem Audio-Anspruch gewinnt Sony hier leicht.


4. Bedienung und Ergonomie

Die Canon R6 II mit ihrem robusten Magnesiumgehäuse (588 g) und der intuitiven Menüführung fühlt sich für Canon-Nutzer vertraut an. Der dreh- und schwenkbare Touchscreen erleichtert Winkelaufnahmen. Die Sony A7 IV (658 g) hat einen neigbaren Bildschirm, der für Vlogger praktisch ist, aber weniger flexibel. Die Menüstruktur von Sony ist komplexer, was Neueinsteiger überfordern könnte.

  • Vorteil Canon: Bessere Haptik, anpassbare Tasten.
  • Vorteil Sony: Kompakter Design, anpassbare Drehscheiben.

4.1. Zubehör und Objektive

Die Sony A7 IV profitiert von über 190 E-Mount-Objektiven (inkl. Drittanbieter wie Sigma und Tamron), was sie für kreative Filmemacher attraktiv macht. Die Canon R6 II hat etwa 30 RF-Objektive, aber die Qualität (z. B. RF 15-35mm f/2.8L) ist hoch. Für Filmemaker, die bereits EF-Objektive besitzen, ist Canon dank Adapter kompatibel.


5. Praktischer Test: Im Einsatz bei Videoaufnahmen

Im Praxistest wurden beide Kameras bei verschiedenen Szenarien getestet: einem Indoor-Interview, einer Outdoor-Aktionsszene und einem Zeitraffer.

  • Indoor-Interview: Die Canon R6 II lieferte mit einem externen Mikrofon (Røde VideoMic Pro+) und 4K/60 fps einen stabilen Fokus auf das Gesicht, ohne Überhitzung nach 45 Minuten. Die Sony A7 IV zeigte leichtes Rauschen bei ISO 3200, aber das MI-Shoe-Mikrofon integrierte sich nahtlos.
  • Outdoor-Aktion: Bei einer Fahrradsequenz glänzte die Canon R6 II mit 40 fps und stabiler IBIS, während die Sony A7 IV mit 10 fps und Crop bei 4K/60 fps zurückblieb.
  • Zeitraffer: Beide Kameras lieferten klare Ergebnisse, doch die Canon R6 II mit 6K bot mehr Detailtiefe.

5.1. Bearbeitung und Workflow

Die Canon R6 II erzeugt größere Dateien (ca. 600 Mbps bei 6K), was mehr Speicher erfordert, aber auch mehr Bearbeitungsflexibilität bietet. Die Sony A7 IV mit 340 Mbps (4K/30 fps) ist daten sparsamer, was den Workflow beschleunigt. Beide sind mit DaVinci Resolve kompatibel.


6. Vergleichstabelle: Technische Details

Ein direkter Vergleich der wichtigsten Specs:

Feature Canon R6 II Sony A7 IV
Videoauflösung 6K/60 fps (1,2x Crop), 4K/60 fps 4K/30 fps, 4K/60 fps (1,5x Crop)
Bildstabilisierung 8 Stufen 5,5 Stufen
Autofokus 40 fps (elektronisch) 10 fps
Überhitzungsschutz Unbegrenzt 4K/60 fps Eingeschränkt nach 30 Min
Gewicht 588 g 658 g
Preis (ca.) 2799 € 2699 €

7. Vor- und Nachteile für Filmemacher

Eine Einschätzung basierend auf den Anforderungen von Filmemachern:

  • Canon R6 II Vorteile: Höhere Auflösung (6K), bessere Stabilität, keine Überhitzungsprobleme, schnellerer Autofokus.
  • Canon R6 II Nachteile: Begrenzte Objektivauswahl, größere Dateien.
  • Sony A7 IV Vorteile: Breite Objektivvielfalt, bessere Audiointegration, leichter Workflow.
  • Sony A7 IV Nachteile: Crop bei 4K/60 fps, Überhitzungsrisiko, schwächere Stabilität.

7.1. Zielgruppen-Empfehlung

Die Canon R6 II eignet sich für Filmemacher, die Action- oder Langzeitprojekte drehen und maximale Stabilität benötigen. Die Sony A7 IV ist ideal für Vlogger oder Kreative, die Wert auf Objektivflexibilität und kompaktes Design legen.


8. Kosten und Investition

Die Canon R6 II kostet etwa 2799 €, die Sony A7 IV 2699 € (Stand Juni 2025). Zubehör wie ein externer Rekorder (z. B. Atomos Ninja V, ca. 600 €) oder Objektive (Canon RF 24-70mm f/2.8: 2499 €, Sony FE 24-70mm f/2.8 GM: 2299 €) steigert die Kosten. Für ein Budget-Setup reicht ein günstiges Zoom-Objektiv (z. B. Canon RF 24-105mm f/4-7.1: 499 € oder Sony FE 28-70mm f/3.5-5.6: 399 €).

8.1. Langfristige Perspektive

Beide Kameras erhalten regelmäßige Firmware-Updates. Die Sony A7 IV profitiert von der größeren Community und Drittanbieter-Support, während die Canon R6 II mit Canons Fokus auf RF-Entwicklung zukunftssicher bleibt.


9. Fazit: Welche Kamera gewinnt für Videoaufnahmen?

Der Vergleich zeigt: Für Filmemacher, die maximale Flexibilität, Stabilität und 6K-Qualität suchen, ist die Canon R6 II die bessere Wahl. Ihre Überhitzungsresistenz und der schnelle Autofokus machen sie ideal für anspruchsvolle Projekte. Die Sony A7 IV überzeugt hingegen mit ihrer Objektivvielfalt, Audiointegration und dem kompakten Design – perfekt für Vlogger oder Kreative mit bestehendem Sony-Setup. Die Entscheidung hängt von deinen Prioritäten ab: Action und Langlebigkeit (Canon) oder Vielseitigkeit und Community (Sony). Beide Kameras sind 2025 Top-Optionen – wähle nach deinem Workflow!


10. Praktische Tipps für Filmemacher

Optimiere dein Setup mit diesen Hinweisen:

  • Licht: Nutze ein Softbox-Set (z. B. Neewer 2er-Set, 50 €) für gleichmäßiges Video-Licht.
  • Ton: Ergänze mit einem Lavalier-Mikrofon (z. B. Røde Wireless GO II, 299 €).
  • Stativ: Ein Manfrotto Compact Advanced (ca. 80 €) stabilisiert deine Aufnahmen.
  • Speicher: Verwende schnelle SD-Karten (z. B. SanDisk Extreme Pro, 128 GB, 25 €).